10. November 2007

Mohammed und der Berg

Tödi GL, Blick aus der Modern Music School, Mitlödi Richtung Glarner Hinterland.

"Das Wunder", sagte der Mohammed, "macht den Propheten noch nicht aus. Wenn ihr's aber verlangt, so werden ich und jener Berg dort geschwind beisammen sein."

Er deutete auf einen Berg, der eine Stunde weit oder mehr entfernt war, und rief mit gebieterischer Stimme, dass der Berg sich solle von seiner Stelle erheben und zu ihm kommen.

Als aber dieser keine Bewegung machen und keine Antwort geben wollte, wiewohl keine Antwort auch eine ist, so ergriff Mohammed sanftmütig seinen Stab und ging zum Berg.

Womit er ein merkwürdiges und nachahmenswertes Beispiel gab, auch für Leute, die keine Propheten zu sein verlangen, nämlich, dass man dasjenige, was man selbst tun kann, nicht von einem wunderbaren Verhängnis oder von Zeit und Glück oder von anderen Menschen verlangen sollte.

Johann Peter Hebel

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